„Gemeinsam für eine starke Notfallversorgung“ – Oldenburger Kliniken informieren über die richtigen Anlaufstellen

4. Februar 2025

„Wo bekomme ich die richtige medizinische Hilfe – und wie schnell?“ – Diese Frage stellen sich viele Menschen, wenn sie gesundheitliche Probleme haben. Doch nicht jede Beschwerde gehört in eine Notaufnahme. Die Oldenburger Kliniken möchten mit einem gemeinsamen Aufklärungsvideo dazu beitragen, dass Patienten die passende Versorgung finden.

Die Notaufnahmen in Oldenburg sind rund um die Uhr für Patienten mit akuten, lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen da. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Patienten nahezu verdoppelt. Ein erheblicher Teil dieser Fälle könnte jedoch auch von Hausärzten oder dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst behandelt werden. „Wir möchten, dass Patienten wissen, dass es viele Möglichkeiten der medizinischen Versorgung gibt, auch außerhalb der Notaufnahme“, erklärt der Initiator des Clips Dr. Dennis Fried, Oberarzt in der Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin im Pius-Hospital. „Der ärztliche Bereitschaftsdienst stellt eine wertvolle Ergänzung dar und sorgt dafür, dass unsere Notaufnahmen für die wirklich dringenden Fälle optimal verfügbar bleiben.“ Viele Menschen sind sich oft nicht bewusst, dass es neben der Notfallversorgung im Krankenhaus auch eine parallele ambulante Struktur gibt. Unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117 erhält man rund um die Uhr Auskunft, wann und wo ein niedergelassener Arzt oder eine Notfallpraxis außerhalb der normalen Sprechzeiten, also nachts, an Feiertagen und am Wochenende, geöffnet hat. An diese sollte man sich in Fällen wenden, die nicht akut oder zeitkritisch sind.

Aufklärung im Videoformat
Um die Situation zu verbessern und die Bevölkerung zu sensibilisieren, haben Mitarbeitende der drei Krankenhäuser – Pius-Hospital, Evangelisches Krankenhaus und Klinikum Oldenburg – ein Aufklärungsvideo produziert. Der kurze Film, der ab jetzt in den Wartezimmern der Notaufnahmen, auf den Webseiten der Kliniken und auf Youtube zu sehen ist, zeigt anschaulich, wann der Weg in die Notaufnahme der richtige ist und wann ein Besuch beim Hausarzt oder der Kontakt zum kassenärztlichen Bereitschaftsdienst sinnvoller sein kann. „Natürlich behandeln wir jeden Patienten, der unsere Hilfe sucht“, ergänzt Bernd-Christoph Ulrich, Ärztlicher Leiter des Notfallzentrums des Klinikums Oldenburg. „Doch um akuten Notfällen gerecht zu werden, setzen wir uns für eine bessere Steuerung der Patientenströme ein.“

Viele Patienten, die sich an die Notaufnahme wenden, hoffen auf eine schnelle Diagnostik und umfassende Versorgung durch Spezialisten. „Doch Notaufnahmen arbeiten streng nach Dringlichkeit. Wer keine schwerwiegenden Symptome hat, muss oft lange warten, weil lebensbedrohliche Fälle Vorrang haben“, erläutert Dr. Kirsten Habbinga, Klinikdirektorin der Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin im Pius-Hospital. Auch die Erwartung in der Notaufnahme schneller von einem Facharzt behandelt zu werden, erfüllt sich in der Praxis nicht immer. „Ein Besuch in der Notaufnahme garantiert nicht automatisch den Zugang zu Fachärzten oder speziellen Untersuchungen“, so Dr. Thomas Henke, Chefarzt der Notaufnahme am Evangelischen Krankenhaus. „Oft ist der Hausarzt der bessere und effektivere Weg – er kennt seine Patienten und kann gezielt an Fachärzte überweisen.“

Ein Appell an die Bürger
Die drei Krankenhäuser richten daher einen Appell an die Oldenburger Bevölkerung: Nutzen Sie die Notaufnahme nur in echten Notfällen. Bei leichten Beschwerden ist der erste und beste Weg der zu Ihrem Hausarzt. Für akute, aber nicht lebensbedrohliche Fälle steht der ärztliche Bereitschaftsdienst bereit. Die Verantwortlichen hoffen, mit dem neuen Video zu einer Entlastung der Notaufnahmen beizutragen und die Ressourcen wieder dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden. „Mit Ihrer Unterstützung können wir sicherstellen, dass unsere Notaufnahmen weiterhin ihre wichtigste Aufgabe erfüllen: Leben retten und schwer erkrankte Menschen – etwa bei einem Verdacht auf Herzinfarkt oder nach einem schweren Unfall – schnell versorgen“, so Habbinga.

Link zum Video

Pressefoto download: 
Notaufnahme Pius-Hospital
Notaufnahme Klinikum Oldenburg
Notaufnahme Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
Dr. med. Dennis Fried
Dr. med. Kirsten Habbinga
Bernd-Christoph Ulrich
Dr. med. Thomas Henke
Letzte Aktualisierung: 04.02.2025