Die Nuklearmedizin beschäftigt sich seit weit über 50 Jahren mit der Anwendung radioaktiver Substanzen zum Wohle des Menschen in der Medizin. Durch nuklearmedizinische Verfahren werden viele Krankheiten erkannt und behandelt, die durch andere Verfahren nicht ausreichend erkennbar und nicht umfassend behandelbar sind. Obwohl bei nuklearmedizinischen Verfahren radioaktive Substanzen in den Körper des Menschen, etwa durch Injektion oder Schlucken einer Kapsel eingebracht werden, ist die Strahlenexposition oft geringer als bei vergleichbaren Röntgenuntersuchungen.
Mit einer Überweisung vom Haus- oder Facharztarzt werden alle nuklearmedizinischen Untersuchungen im Medizinischen Versorgungszentrum ambulant durchgeführt. Nur bei der Positronen-Emissions-Tomografie/Computertomografie (PET/CT) ist, je nach Fragestellung, manchmal eine vorherige Kostenzusage der Krankenkasse erforderlich. Zusätzlich verfügen wir über eine Therapiestation auf der radioaktive Substanzen auch zur Behandlung eingesetzt werden, in der Regel mit deutlich geringerem Risiko als etwa bei einer Operation. So können selbst Menschen in sehr hohem Alter noch mit nuklearmedizinischen Verfahren erfolgreich behandelt werden.
Schwerpunkte der Nuklearmedizin sind insbesondere:
- Umfassende ambulante Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen.
- Ambulante nuklearmedizinische Untersuchungen von Herz- und Gehirnerkrankungen, von Entzündungen im Körper, von Erkrankungen des Skelettsystems, des Lymphsystems, der Lungen, der Nebenschilddrüsen, der Nieren und Nebennieren, der Leber und Milz, von gastrointestinalen Erkrankungen sowie von neuroendokrinen- und anderen Tumoren.
- Positronen-Emissions-Tomografie/Computertomografie (PET/CT) bei verschiedenen Erkrankungen, z.B. Alzheimer Demenz, Prostata- und andere Krebsarten.
- Stationäre Radiojodtherapie gutartiger und bösartiger Schilddrüsenerkrankungen.
Der Philosophie unseres Hauses entspricht es, den Menschen ganzheitlich zu betrachten. Deshalb legen wir großen Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken und Fachabteilungen des Pius-Hospitals. So arbeiten wir insbesondere im Bereich der Schilddrüsenerkrankungen eng mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie zusammen. In der Krebsbehandlung kooperieren wir ebenso eng mit der Klinik für Strahlentherapie und Internistische Onkologie, der Klinik für Innere Medizin und der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie. So überprüfen wir beispielsweise gemeinsam den Behandlungsfortschritt einer Strahlentherapie und die Verträglichkeit bzw. Toxizität bestimmter Chemotherapien. Wir unterstützen die Lungendiagnostik der Pneumologie zum Beispiel durch szinitigraphische Darstellung von Embolien und Lungenfunktionen und die Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie durch die Darstellung von Artrosen, Gelenkentzündungen oder Knochenmetastasen und bei der Diagnose unklarer Knochenschmerzen.