Tumororthopädie

Im Allgemeinen sind muskuloskelettale Tumoren selten. Bösartige Formen, Knochen- und Weichteilsarkome machen etwa ein Prozent aller Krebserkrankungen aus. Deutlich häufiger – bei weitem die Mehrzahl der Fälle – handelt es sich um Metastasen eines anderen Tumors, der nicht hauptsächlich im Knochen lokalisiert ist. Die meisten Tumoren oder tumorähnlichen Läsionen sind demnach gutartig und viel häufiger als bösartige Tumore. Es ist wichtig, diese klar voneinander abzugrenzen, da unterschiedliche Therapiekonzepte benötigt werden. Viele gutartige Tumore erfordern keine spezielle Behandlung oder Überwachung. Aufgrund der Seltenheit und Komplexität der Diagnostik und der folglich teilweise interdisziplinären Behandlung ist eine Behandlung in spezialisierten Kliniken wie der Orthopädischen Klinik in Verbindung mit dem Medizinischen Universitäts-Tumorzentrum sinnvoll. Im Pius-Hospital besteht zur optimalen Diagnostik und Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren eine eigene Tumororthopädie.

Das Onkologische Zentrum im Pius-Hospital ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und als Fachklinik für die Behandlung dieser Krankheitsbilder anerkannt. Professor Dr. med Max Ettinger ist außerdem zertifizierter Tumororthopäde.

Patienten mit Verdacht auf eine Raumforderung im Knochen- und Weichteilbereich erhalten in der Spezialsprechstunde der Tumororthopädie eine gezielte Diagnostik und ausführliche individuelle Beratung. Nach Zusammenfassung aller Befunde wird der Fall in der Tumorkonferenz besprochen. Wenn Sie oder Ihr Patient einen unklaren abklärungsbedürftigen Befund im Bewegungsapparat haben, können Sie gerne in die Spezialsprechstunden der Tumororthopädie kommen.

Diagnostik

Die Diagnose ist ein wichtiger Aspekt und die meisten Diagnosen können mit geeigneter Bildgebung gestellt werden. Aufgrund der Seltenheit von Knochen- und Weichteiltumoren erfordert sie jedoch viel Erfahrung und ein multidisziplinäres Expertenteam.

Die Basisdiagnostik umfasst die lokale Bildgebung bestehend aus Röntgen, Ultraschall, MRT und/oder CT. Darüber hinaus sind zusätzliche Untersuchungen (Staging-Untersuchungen) wie Ganzkörper-CT (Brust-/Bauch-CT), Knochenszintigraphie, PET-CT oder vaskuläre CT/MRT-Untersuchungen erforderlich. Wenn die Befunde nicht schlüssig sind oder ein bösartiger Tumor vermutet wird, sind zusätzliche Proben erforderlich, um die Diagnose vor Beginn der Therapie zu bestätigen. Alle wichtigen diagnostischen Verfahren können im PIUS Hospital durchgeführt werden.

Behandlung

In den meisten Fällen kann der Tumor mit einem multidisziplinären Schema entfernt werden, das aus systemischer Therapie, Strahlentherapie, Operation oder minimal-invasiven CT-gesteuerten Methoden besteht. Folgende Behandlungen bieten wir an:

  • Chirurgische Behandlung von Knochenmetastasen
  • Chirurgische Behandlung von Weichteilsarkomen
  • Behandlung Gutartige Knochen- undWeichteiltumoren
  • Behandlung von bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren

Nachbehandlung

Nach der Behandlung ist es wichtig, dass der die Patientin/der Patient regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen kommt, damit ein Tumorrezidiv oder Tumormetastasen frühzeitig erkannt werden können. Hierzu wird empfohlen, regelmäßig die Sprechstunde eines Tumorspezialisten zu besuchen, wo Nachsorgeuntersuchungen abgestimmt und Empfehlungen gegeben werden, welche Untersuchungen in welchen zeitlichen Abständen notwendig sind.

Generell wird bei bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren ein Nachsorgeintervall von 5 Jahren empfohlen.

Letzte Aktualisierung: 21.02.2023