Markus Gerke, der Transplantationsbeauftragte des Klinikums Oldenburg, appellierte mit Blick auf die Schicksale derjenigen, die viele Jahre und zum Teil vergebens auf ein Spenderorgan warten, an alle Bewohne-rinnen und Bewohner Oldenburgs, sich mit der eigenen Haltung zu dieser Frage auseinander zu setzen. „Es geht uns nicht darum, Menschen zu überreden. Aber wer sich mit der Organspende beschäftigt und seine Entscheidung mit Verwandten und Freunden für oder gegen eine Spende besprochen hat, sorgt vor und hilft im Zweifel seinen Angehörigen dabei, in einer schwierigen Situation die richtige Entscheidung zu treffen“. Der Transplantationsbeauftragte im Pius- Hospital, Björn Ohmstede, betonte, dass eine Auseinandersetzung mit der Organspende wichtiger Teil einer gelebten Verantwortung für sich und andere sei: „Eine Entscheidung für oder gegen die Organspende hat immer mit Fakten, aber sehr viel auch mit Emotionen zu tun. Im persönlichen Gespräch gehen wir auf beide Aspekte ausführlich ein mit dem Ziel Sorgen und Bedenken auszu-räumen. Die Entscheidung für eine Organspende ist meines Erachtens auch Ausdruck christlicher Nächstenliebe.“
Wolfgang Ellerbeck, Transplantationsbeauftragter des Evangelischen Krankenhauses, betonte schließlich, dass „eine klare Entscheidung zu Lebzeiten für oder gegen eine Organspende den Krankenhäusern hilft, in Rücksprache mit den Angehörigen die getroffene Entscheidung im Sinne des Verstorbenen umzusetzen. Ist eine Entscheidung für die Organ-spende gefallen, kann ein verstorbener Patient das Leben anderer, schwer erkrankter Menschen retten. Eine Entscheidung gegen eine Organspende wird in gleicher Weise respektiert“ In Deutschland warten etwa 9.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Demgegenüber standen 2022 lediglich 869 Organspender. Fehlen die lebensrettenden Spenden, können die betroffenen Patientinnen und Patienten je nach Erkrankung einige Jahre mittels komplexer medizinischer und technischer Unterstützung überleben, in vielen Fällen versterben sie aber vor dem rettenden Eingriff. Am Tag der Organspende, der immer am ersten Samstag im Juni begangen wird, soll an die Verantwortung je-des Einzelnen erinnert werden.