Patienteninformationen

Über Endometriose

Bei Endometriose handelt es sich um eine gutartige Wucherung von Gewebe ähnlich der Gebärmutterschleimhaut, das außerhalb der Gebärmutter wächst. Diese Herde, die Bauchfell, Eierstöcke, Eileiter, Darm und Harnblase befallen können, verursachen bei den betroffenen Patientinnen zum Teil erhebliche Schmerzen und sind eine häufige Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch. Obwohl in Deutschland circa zwei Millionen Frauen unter dieser chronischen Erkrankung leiden, bleibt sie oft lange Zeit unentdeckt.

Als klinisches und wissenschaftliches Endometriosezentrum haben wir mit der Diagnose und Therapie von Endometriose jahrelange Erfahrung. Pro Jahr führen wir in der Universitätsklinik für Gynäkologie im Pius-Hospital circa 400 Endometriose-Operationen durch. Wir betreuen Sie interdisziplinär mit unserem Spezialisten-Team aus den Bereichen Gynäkologie, Chirurgie, Urologie, Radiologie, Gastroenterologie, Schmerztherapie und Psychologie.

Welche Beschwerden verursacht Endometriose?

  • Starke bis sehr starke Schmerzen vor und während der Regelblutung
  • chronische Schmerzen im Unterbauch, die in Rücken und Oberschenkel ausstrahlen
  • starke und gelegentlich auch unregelmäßige Menstruation
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Wasserlassen und beim Stuhlgang
  • Blähungen, Darmkrämpfe, wechselnde Stuhlgewohnheiten
  • ungewollte Kinderlosigkeit
  • Diese und weitere mögliche Beschwerden führen oftmals auch zu psychischen Belastungen.

Wie wird Endometriose festgestellt?

  • Ausführliches Gespräch mit dem Arzt über die Art und Dauer der Beschwerden
  • Gynäkologische Tast- und Ultraschalluntersuchung: Hierbei werden auch der Enddarm im Bereich hinter der Gebärmutter (Douglasraum) und die Gebärmutterbänder abgetastet.
  • Eine gesicherte Diagnose von Endometrioseherden im Bauchraum erfolgt in der Regel über die Laparoskopie (Bauchspiegelung) oder eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) mit Gewebeentnahme und anschließender feingeweblicher Untersuchung.
  • Je nach Symptomen und Fragestellung oder bei Wiederkehren der Erkrankung können noch weitere Untersuchungen notwendig sein (Enddarm- bzw. Harnblasenspiegelung, Kernspin- oder Computertomographie).

Wie wird Endometriose behandelt?

Endometriose ist behandelbar. Therapieziel und Therapiewahl müssen an die Lebensumstände, Erwartungen und das Krankheitsbild der Patientin angepasst sein. So ist bei der Therapiewahl zu berücksichtigen, ob zum Beispiel ein Kinderwunsch besteht.

Im Mittelpunkt der Therapie steht die operative Entfernung der Endometrioseherde. Der Eingriff dient sowohl der Diagnose, als auch der operativen Behandlung. In über 95 Prozent der Fälle wird eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) als minimal-invasives chirurgisches Verfahren durchgeführt. Im Einzelfall kann jedoch auch ein ausgedehnter Eingriff erforderlich sein.

Daneben ist eine medikamentöse Behandlung mit Hormonen und Schmerzmitteln wichtig, da Endometriose meist östrogenabhängig auftritt. An Bedeutung gewinnen ergänzende Ansätze wie Homöopathie und chinesische Medizin (Traditionelle chinesische Medizin, Akupunktur). Hierzu beraten wir Sie gern.

Letzte Aktualisierung: 02.12.2020