Gut verständlich erfahren die Leser hier das Wichtigste über die Arthrose, die Gelenkersatzoperation und die anschließende Rehabilitation. Sie lernen, warum körperliche Bewegung und Fitness nach der Operation so wichtig sind. Anhand von kurzen Videoclips und zahlreichen Fotos demonstriert der Ratgeber, den es auch als eBook gibt, welche Aktivitäten aus Alltag und Freizeit die Betroffenen als Hüft- oder Knieprothesenträger auf welche Weise ausführen können. Auch jüngere und körperlich aktive Patienten werden adressiert. Themen wie die Rückkehr an den Arbeitsplatz, Sexualität oder Sport mit künstlichem Gelenk werden ausführlich behandelt.
Das Besondere an dem Buch ist, dass es im Rahmen eines deutsch-niederländischen Projekts verschiedener Partner aus dem Gesundheitssektor im Nordwesten von Niedersachsen und auf der gegenüberliegenden Grenzregion im Nordosten der Niederlande entstanden ist. Das interdisziplinäre Autorenteam aus den Bereichen Orthopädie, Physiotherapie, Ernährungswissenschaften und Ergotherapie konnte so das Thema aus einem weiteren Blickwinkel betrachten und Erfahrungswerte aus verschiedenen Gesundheitssystemen im Umgang mit künstlichen Gelenken berücksichtigen. Beteiligt sind die Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Pius-Hospital Oldenburg, das Department Orthopädie der Universitätsmedizin in Groningen UMCG (NL) und das Reha-Zentrum am Meer in Bad Zwischenahn. Entsprechend der internationalen Zusammenarbeit ist es auf Deutsch und auf Niederländisch erschienen.
„In den Niederlanden wird zum Beispiel sehr großen Wert auf einen aktiven Lebensstil gelegt. Demnach wird auch in der Kommunikation mit den Patienten von allen am Behandlungsprozess beteiligten vermittelt, wie wichtig gute Ernährung und sportliche Betätigung sind, um im Alter fit zu bleiben“, erläutert Mitherausgeberin Dr. Gesine Seeber von der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Pius-Hospital. „Auf der anderen Seite spielt das Thema Rehabilitation in Deutschland eine große Rolle. Mehrwöchige stationäre Reha-Aufenthalte gibt es bei uns in den Niederlanden nicht. Deshalb konnten wir hier das Know-how aus unserem Nachbarland mit in das Buch einfließen lassen“, ergänzt apl. Professor Martin Stevens von der Universitätsmedizin in Groningen (UMCG) die Vorteile der internationalen Zusammenarbeit.
Der Ratgeber ist im Rahmen des deutsch-niederländischen INTERREG-Projektes „Common Care“ entstanden. Dieses hat zum Ziel eine nachhaltige Infrastruktur für eine grenzüberschreitende medizinische Kooperation in der Ems-Dollart- Region aufzubauen. Dafür arbeiten mehrere Gesundheitseinrichtungen im Norden der Niederlande und in Nord-West-Niedersachsen in den Bereichen Prävention, Diagnostik und Behandlung zusammen. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Programms von der Europäischen Union und den INTERREG-Partnern finanziell unterstützt sowie durch das Land Niedersachsen und die Provinzen Drenthe und Groningen.